Filmkritik: 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben (2012)

Niclas 5. Mai 2012 0
Filmkritik: 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben (2012)

50/50 ist ein Film von Regisseur Jonathan Levine und behandelt das schwierige Thema Krebs auf eine ehrliche, lustige und direkte Art und Weise. Das Drehbuch stammt von Will Reiser, der in dem Film seine eigenen Krebserfahrungen verarbeitet. „Dem Krebskranken bleibt nur Humor“ – so seine Devise. Und wir können uns bei Reiser bedanken, dass der Film so ehrlich rüberkommt. Denn wer hätte es besser verfassen können als ein Betroffener selbst?

Inhalt:
Adam (Joseph Gordon-Levitt), ist ein zurückhaltender und introvertierter junger Mann. Er arbeitet für einen Radiosender und ist aktuell dabei einen Beitrag über Vulkane zu verfassen. Mit seiner Freundin Rachael ist er glücklich, auch wenn es im Sexleben nicht so läuft, wie das sein bester Kumpel Kyle (Seth Rogen) erwartet. Nach der Arbeit macht sich Adam auf den Weg ins Krankenhaus um die Ergebnisse einer Routineuntersuchung entgegenzunehmen. Die Diagnose ist ein Schock: Ein riesiger Tumor an seiner Wirbelsäule bestätigt den Krebs. Ein operativer Eingriff scheint dem behandelnden Arzt zu riskant und so steht Adam nur der schwere Weg durch die Chemotherapie offen. Ab diesem Zeitpunkt verändert sich für Adam alles. Seine Freundin, die ihm ihre Unterstützung zusichert, wird von Kyle beim Fremdgehen erwischt. Doch auch Kyle geht nicht gerade vorbildlich mit Adams Krankheit um. So nutzt er sie aus um mit Frauen ins Gespräch zu kommen, was zu Kyles Wohlwollen bestens Funktioniert. Adam steht außerdem vor dem Problem seinen Eltern den Krebs zu gestehen. Seine Mutter reagiert geschockt, da sie sich gleichzeitig auch noch um ihren an Alzheimer erkrankten Mann kümmern muss. Ihre Fürsorglichkeit wird Adam zu viel und so distanziert er sich. Am Ende bleiben ihm nur noch sein bester Freund Kyle und seine Therapeutin Katie (Anna Kendrick).  Diese ist erst 24 und Adam erst ihr dritter Patient, was ihm von Anfang an nicht schmeckt. Doch er öffnet sich ihr immer mehr und merkt, dass sie die bessere Freundin wäre als Rachael. Die Tage vergehen und Adam wird langsam deutlich, dass er diese Welt bald verlassen wird. Die letzte Chance bleibt die so riskante Operation, welche er voller Angst aber auch Zuversicht antritt…

Fazit:
50/50 ist nach „Ziemlich beste Freunde“ die wohl größte Überraschung im qualitativ sowieso schon sehr hohem Kinojahr 2012. Der Film beschäftigt sich durchgehend ernst mit dem Thema Krebs, baut aber immer wieder exzellente Lacher ein, für die hauptsächlich Seth Rogen verantwortlich ist. Überhaupt ist 50/50 sehr ähnlich mit dem oben genannten Film, da er die Randgruppe der Behinderten oder wie hier der Erkrankten als ganz normale Menschen darstellt. Die schauspielerische Leistung von Joseph Gordon-Levitt ist grandios. Er zeigt, dass er das Potential besitzt ein ganz Großer der neuen Generation zu werden. Er spielt die Rolle des Adam durchgehend emotional und konnte mich voll und ganz überzeugen. Auch Seth Rogen gilt es ein Lob auszusprechen. Seine Witze konnten mich aus traurigen Momenten ins Lachen reißen. Das ist schon äußerst unüblich, aber hervorragend umgesetzt, für einen Film. Auch Anna Kendrick hat toll gespielt und zeigt, nach Up in the Air ihre nächste gute Leistung. Ich kann den Film nur jedem ans Herz legen, der  sich auf emotionale Filme einlassen kann. Mich hat der Film jedenfalls absolut überzeugt.

Erscheinungsjahr: 2012
Regisseur: Jonathan Levine
Schauspieler: Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen, Anna Kendrick, Bryce Dallas Howard, Anjelica Huston

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