Filmkritik: Das Bourne Vermächtnis (2012)

Niclas 14. September 2012 1
Filmkritik: Das Bourne Vermächtnis (2012)


Fünf lange Jahre sind vergangen, seitdem Paul Greengrass den letzten Teil seiner Erfolgstrilogie, rund um den Actionhelden Jason Bourne, in die Kinos brachte. Der Abschluss war damals impulsiv und actionreich. Ich hätte ihn mir damals nicht besser vorstellen können und zähle die Serie zu dem besten was das Action-Thriller Genre zu bieten hat. Nachdem die Filme Die Bourne Identität, Die Bourne Verschwörung und Das Bourne Ultimatum, allesamt auf den Buchvorlagen von Robert Ludlum beruhten, war dies, aufgrund seines Todes, bei einem vierten Teil nicht mehr möglich. Nur gut, dass sich Eric Van Lustbader ein Herz gefasst hat, und die Arbeit von Ludlum in fünf weiteren Bourne-Werken fortsetzte. Mit Das Bourne Vermächtnis, hat Michael Clayton Regisseur Tony Gilroy, den ersten dieser fünf Bände nun verfilmt. Gilroy war bereits bei der Trilogie als Drehbuchautor aktiv und konnte sich mit weiteren Werken wie State of Play einen Namen machen. Die Vorraussetzungen für einen guten Action-Thriller waren also ideal und als ich hörte, dass Jeremy Renner die Hauptrolle besetzen wird, waren meine Erwartungen fast nicht mehr zu bremsen.

Inhalt:
„Der Bourne-Skandal hat massiven Wirbel verursacht; deshalb ist die CIA gezwungen, die „Operation Outcome” – das Nachfolge-Programm der Jason-Bourne-Operation – fürs Erste auf Eis zu legen. Aaron Cross (Jeremy Renner) ist einer der Agenten aus der „Outcome“-Abteilung. Er wacht in Isolationshaft auf, nur um festzustellen, dass er genau wie der Rest der Abteilung eliminiert werden soll. Die attraktive Ärztin Dr. Marta Shearing (Rachel Weisz) hat an der „Verbesserung“ der Agenten mitgearbeitet und ist schockiert über die Entscheidung, dass so viele Menschen getötet werden sollen. Also beschließt sie, Cross bei der Befreiung aller „Operation Outcome“-Agenten zu helfen. Auf ihren Fersen ist CIA-Agent Byer (Edward Norton), der das Duo unter allen Umständen stoppen muss, da sonst die komplette Integrität seiner Firma in Frage steht.“

Fazit:
Die Kritiken aus den Staaten waren weitestgehend enttäuschend. Ich habe mir meine Vorfreude aber nicht nehmen lassen und wurde deswegen auch nicht negativ überrascht. Aber trotzdem muss ich sagen, dass Das Bourne Vermächtnis nicht an das Niveau seiner Vorgänger anknüpfen kann. Hauptgrund dafür ist die relativ wirre Story, die in der ersten Hälfte des Films ziemlich langsam vorgetragen wird. Es ist an dieser Stelle explizit zu empfehlen, sich Das Bourne Ultimatum vorher nochmal anzuschauen. Nach dem ruhigen Einstieg kommt dann aber auch die bekannte Bourne-Dramatik. Hitzige Verfolgungsjagden, atemberaubende Kampfszenen und spannende Aufklärungsaktionen machen den Film in der zweiten Hälfte zu dem, was wir von Jason Bourne gewohnt waren. Jeremy Renner konnte mich mit seinem Spiel absolut überzeugen und ich freue mich jetzt schon riesig auf die geplante Fortsetzung. Auch Edward Norton überzeugt in seiner Rolle als CIA-Agent, gerät jedoch nicht ansatzweise an seine schauspielerischen Grenzen. Die mir bis dato unbekannte Rachel Weisz spielt ihre Rolle zwar nicht ganz so gut wie die ehemaligen weiblichen Bourne-Komplizinnen, macht aber auch keinen negativen Eindruck. Das emotionale Zusammenspiel zwischen ihr und Renner gerät in Das Bourne Vermächtnis völlig in den Hintergrund. Tony Gilroy muss ich an dieser Stelle leider kritisieren, da mir die übertrieben Wackeleffekte an den Kameras und unnötig lange Dialoge negativ aufgestoßen sind. Im Direktvergleich muss er sich Paul Greengrass leider klar geschlagen geben. Trotzdem ist Das Bourne Vermächtnis ein solider Action-Thriller, der nicht ganz an die ersten Teile anknüpfen kann, aber eine spannende Zukunft verspricht.

Erscheinungsjahr: 2012
Regisseur:  Tony Gilroy
Schauspieler: Jeremy Renner, Edward Norton, Rachel Weisz, Oscar Isaac, Joan Allen, Albert Finney

 

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1 Kommentar »

  1. Dominik Schuierer 15. September 2012 at 09:45 - Reply

    Ich fand schon die Handlung nervig – er rennt eigentlich nur seinen “Leckerlies” nach (wie ein dressierter Hund). Die Schneeszenen sind der bessere Teil des Films.
    Bei den Wackelszenen sind wir uns ja einig – die Verfolgungsjagd am Ende ist ja grausig langweilig.
    Und dann hat er noch jede Menge logische Fehler…
    Zu Frau Weisz würde ich “The Whisteblower” empfehlen – sie kann schon schauspielern – hier hält sie sich vornhem zurück – LEIDER!

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