Filmkritik: Die Bucht (2009)

Niclas 3. Mai 2012 0
Filmkritik: Die Bucht (2009)

Wir alle kennen die wunderschönen, eleganten Wasserbewohner, welche nach Hund und Katze als beste Freunde des Menschen gehandelt werden. Die Rede ist vom Delfin. Der berühmteste seiner Art ist wohl der Fernsehstar Flipper, welcher 1964 bis 1967 auf den Fernsehgeräten in unseren Wohnzimmern lief. Was von dem fröhlich scheinenden Gesichtsausdruck Flippers überdeckt wurde, ist wie grausam Menschen Geschäfte mit den so beliebten Lebewesen machen. In der im Jahr 2009 erschienenen und Oscar prämierten Dokumentation “Die Bucht”, versucht Richard O’Brian, welcher zu Flippers Zeiten Tiertrainer der Delfine war, den Lebewesen einen Teil zurückzugeben, den er ihnen genommen hat: Freiheit. In Zusammenarbeit mit Regisseur Louie Psihoyos begibt sich ein zusammengestelltes Team auf die gefährliche Mission im japanischen Küstenort Tajii das Abschlachten von 2000 Delfinen in einer Bucht zu dokumentieren.

Inhalt:
O’Barry fühlt sich mitverantwortlich dafür, dass aus Delfinen ein internationales Milliardengeschäft geworden ist. Da er früher selbst Tiertrainer war, um Delfine für Fernsehsendungen, Wassershows oder Delfintauchgänge vorzubereiten, kennt er sich in der Branche aus und nutzt dies aus um in den streng überwachten japanischen Ort Tajii zu gelangen. Hier soll es jährlich zu einem grausamen Szenario kommen: Tausende Delfine werden mit Netzen in eine Bucht getrieben um sie zu fangen. Die schönstenTiere werden teuer an Wasserparks in aller Welt verkauft. Doch was mit den „unbrauchbaren“ Exemplaren geschieht, ist unvorstellbar grausam. Sie werden einfach ermordet und an Fischmärkte verkauft. Diese Worte können den blutrünstigen Vorgang der japanischen Fischer aber nicht im Geringsten beschreiben. Das Dokumentarteam setzt sich also als Ziel, die gegen Tierschutzbestimmungen verstoßenden Tätigkeiten aufzuzeichnen und öffentlich zu machen. O’Barry deckt ein unfassbares Geheimnis auf, welches entlarvt, dass die Fischer nur die Spitze des Eisbergs waren…

Fazit:
Die Bucht ist eine atemberaubende Dokumentation, welche nicht mit spektakulären Aufnahmen besticht, dafür aber mit unfassbarem Inhalt. O’Barry hat ein Team, ausgestattet mit Nachtsichtgeräten, Wärmebildkameras und weiteren technischen Ausrüstungen, das ihn unterstützt das mit Stacheldrahtzäunen umgrenzte und hochbewachte Gebiet rund um die Bucht zu erkunden. Sie werden nicht nur einmal vor eine Herausforderung gestellt und begeben sich in Lebensgefahr, wofür allen Beteiligten dieser Dokumentation allerhöchster Respekt gebührt. Mich hat die Dokumentation emotional mitgenommen und unglaublich bewegt. Dass “Die Bucht” mit einem Oscar ausgezeichnet wurde zeigt, dass O’Barrys Hilferuf Gehör gefunden hat und es ist zu hoffen, dass das kriminelle Treiben rund um die Delfine ein Ende findet.

Erscheinungsjahr: 2009
Regisseur: Louie Psihoyos
Schauspieler: Ric O’Barry

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